Ein Bestandteil der Verkehrswende ist die kleine und große E-Mobilität. Zur kleinen E-Mobilität zählen zum Beispiel E-Scooter und E-Bikes. Von der großen E-Mobilität sprechen wir bei E-Autos, -Bussen und -LKW. Alle diese Fahrzeuge haben gemeinsam, dass sie mit Strom betrieben werden. Folglich müssen auch alle diese Fahrzeuge früher oder später ans Netz und geladen werden. Es drängt sich die Frage auf, woher kommt der Strom dafür?
Natürlich ist klar, wenn der Strom aus dem Kohle- oder Atomkraftwerk stammt, haben wir für den Umwelt- und Klimaschutz nichts gewonnen. Einzig eine Versorgung mit 100 % erneuerbaren Energieträgern kann die E-Mobilität grün machen. Doch wo stehen wir in diesem Bereich?
50% Öko-Strom. Die Hälfte ist geschafft
Die Grafik zeigt, dass die Hälfte des in Deutschland erzeugten Stroms mittlerweile aus Sonne, Wasser, Wind und Biomasse stammt. Einen großen Teil des umweltfreundlichen Stroms wird mit Hilfe von Windkraftanlagen an Land und im Meer erzeugt. Auf der anderen Seite der Grafik sieht man jedoch, dass Steinkohle und die besonders ineffizienten Braunkohlekraftwerke immer noch einen ähnlich hohen Anteil an der Stromproduktion haben, wie die Windkraft. Aktuell würden wir also mit der E-Mobilität das Problem des CO2 und Feinstaub-Ausstoßes nur vom Fahrzeug an einen anderen Ort, ins Kraftwerk verlagern. Deshalb ist es unbedingt notwendig, die Energiewende zeitgleich mit der Verkehrswende weiter voranzutreiben.
Wie bauen wir den Öko-Stromanteil weiter aus?
Um den Anteil der erneuerbaren Stromerzeugung in Deutschland weiter und vor allem auch zügig auszubauen, brauchen wir deutlich höhere Ausbauziele, als dies zur Zeit im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegt ist.
Diese erreichen wir bei den PV-Anlagen zum Beispiel, indem wir nicht mehr nur Gebäudedächer als Orte für neue Anlagen in Betracht ziehen. Mit PV-Anlagen über Parkplätzen oder Straßen haben wir nicht nur gigantische, bereits versiegelte Flächen zur Verfügung, sondern erreichen noch weitere Vorteile für die Fahrzeuge darunter.
Um die Windkraft weiter auszubauen müssen wir in Bayern zunächst die bestehenden Abstandsregeln für solche Anlagen reformieren (10H). Statt pauschale Regelungen soll ein anwohner- und umweltverträglicher Plan die möglichen Bauplätze regeln. Und natürlich sollen die Anwohner*innen und Gemeinden dabei nicht nur zusehen. Mit finanziellen Beteiligungen und Bürgerenergieprojekten können die Menschen vor Ort selbst Teil der Energiewende werden.
Alles zur Energiewende lesen Sie auf meiner Seite zum Thema.
Woher kommt der Strom im Winter?
Den meisten Menschen ist klar, dass PV-Anlagen im Sommer, wenn die Sonne mehr scheint, auch mehr Strom liefern, als im Winter. Es kommt daher immer wieder die Frage auf, woher der Strom im Winter stammen soll, wenn nicht aus Kohle- oder Atomkraftwerken.
Die Antwort wird in der folgenden Grafik deutlich.
Für die Stromerzeugung mit Hilfe der Sonne erkennt man sofort den erwarteten Verlauf. Die Produktion in den Sommermonaten ist deutlich größer, als in den Wintermonaten.
Die Windenergie zeigt hingegen genau den umgekehrten Verlauf. Im Sommer ist der Wind eher schwächer, dafür bläßt er im Winter umso mehr. Das heißt, durch den entsprechenden Ausbau von PV- und Windkraftanlagen, die sich über das Jahr verteilt genau ergänzen, können wir die Stromproduktion immer gleich halten. Dazu kommen noch Wasserkraft und Biomasse, die beide sehr konstant über das Jahr Strom liefern.
Eine generelle Versorgungslücke im Winter gibt es also nicht. Doch wie sieht es am einzelnen Tag aus?
Öko-Stromproduktion an einem Tag
Die Grafik links zeigt, wie sich die Stromproduktion einer PV-Anlage über den Tag verteilt. Egal ob die Anlage nach Süden oder nach Osten und Westen ausgerichtet ist, der Strom fließt natürlich nur, während die Sonne auch scheint. Während der Mittagsstunden, also gerade dann, wenn meist niemand zu hause ist und die Elektrofahrzeuge ebenfalls eher vor der Arbeitsstelle parken, als in der heimischen Garage, ist die Stromproduktion am höchsten. Abends wenn man daheim ist, fehlt hingegen der umweltfreundliche Strom vom Dach.
Bei Windkraft liefert hingegen über den Tag verteilt einigermaßen gleich viel Strom. Wie die Grafik rechts zeigt und wie auch schon im vorherigen Kapitel beschrieben, im Winter deutlich mehr, als im Sommer.
Speicher sichern die Stromversorgung
Damit man nun den Strom der heimischen PV-Anlage auch selbst den ganzen Tag nutzen kann sind Stromspeicher nötig. Auch für Tage, an denen doch mal weder die Sonne scheint noch Wind geht, setzt man auf geeignete Speicher. So können wir unseren Strom unabhängig vom Zeitpunkt der Erzeugung verbrauchen und schützen trotzdem mit Hilfe von Sonne, Wind und Wasser unsere Natur und unsere Umwelt.
Woher kommt also der Strom für die Verkehrswende? Aus erneuerbaren Energien oder aus dem passenden Speicher!
Mehr zu Strom- und Wärmespeichern erfahren Sie hier.
Verwandte Artikel
Die Farben des Wasserstoffs
Wer sich mit dem Einsatz von Wasserstoff beschäftigt, findet sich mit vielen bunten Farben konfrontiert. Was bedeutet das? Und ist dieser Wasserstoff umweltfreundlich?
Weiterlesen »
Warum eigentlich Energiewende?
Warum heißt es eigentlich Energiewende und was passiert dabei?
Weiterlesen »