Seit den 60er Jahren werden unsere Städte für Autos geplant. Die Menschen sind immer weiter an den Rand gedrängt worden. Wer mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist, hat oft nur einen schmalen Pfad am Straßenrand zur Verfügung. Das führt zu absurden Situationen: Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, da der Weg zu Fuß oder mit dem Fahrrad wegen der ganzen Autos viel zu gefährlich ist. Ein Teufelskreis. Shoppingcenter boomen, denn sie versprechen den Einkaufsbummel ohne Straßenlärm, mit Cafés und Brunnen und Platz zum schlendern. Während dieses entspannte Erlebnis quasi in eine Art Zoo gesperrt wurde, sind die tatsächlichen Stadtzentren mit Autos verstopft, laut und überhitzt. Mit dem Fahrrad ist man schneller am Ziel, braucht weniger Platz und fördert aktiv Gesundheit und Umwelt. Doch der meiste Platz wird der umweltschädlichen Blechlawine eingeräumt.
Daher ist es höchste Zeit, dass wir uns unsere Städte wieder für die Menschen zurück erobern.
So machen wir die Städte für Fahrrad- und Fußverkehr attraktiv
- Städte und Gemeinden müssen selbst über die Straßen in ihrem Stadt- bzw. Gemeindegebiet entscheiden dürfen. Dadurch wird es ihnen möglich, Tempo-30-Zonen, Fußgängerzonen, Fahrradstraßen und -wege einzurichten und die Verkehrswende lokal voranzutreiben. Um dies zu erreichen ist unter anderem eine Änderung der STVO nötig.
- Popup-Radwege müssen unbürokratisch und schnell einrichtbar werden. Damit kann kurzfristig auf das Mobilitätsverhalten der Menschen reagiert werden.
- Durch Kaufprämien für E-Bikes und E-Scooter soll den Menschen die Anschaffung finanziell ermöglicht werden.
- An Bahnhöfen, Busbahnhöfen und anderen Verknüpfungspunkten mit dem ÖPNV müssen Lademöglichkeiten für E-Bikes und E-Scooter geschaffen werden, z. B. in Form von Schließfächern mit Lademöglichkeit in Fahrradparkhäusern.
- Durch Förderung von Park-and-ride-Systemen wird es attraktiv, die Autos vor der Stadt stehen zu lassen.
- Über Modellzonen kann den Menschen vor Ort die moderne, umweltfreundliche und grüne Stadt näher gebracht werden. Diese Modelle sollen gefördert werden. Sie dienen als Keimzelle der Stadtentwicklung und lassen sich Schritt für Schritt ausweiten.