Fernverkehr

Neben den täglichen Wegen um den eigenen Wohnsitz herum gehört für viele Menschen auch das Reisen zum Leben dazu. Sei es aus privaten Gründen in den Urlaub oder geschäftlich zwischen den Standorten der Firma. Für viele ist dabei das Auto die erste Wahl. Doch es hat neben den Umweltaspekten viele persönliche Nachteile:

Die Fahrten sind anstrengend und über Stunden hinweg monoton. Besonders im Stau. Die Kinder quengeln auf dem Rücksitz und rauben einem den letzten Nerv, doch man kann sich nicht um sie kümmern. Während der Geschäftsreise bleibt die Arbeit liegen und man muss sie anschließend noch machen, statt endlich Feierabend zu haben.

Bei der Reise mit der Bahn hat man stattdessen Zeit für die Famile und kann mit den Kindern spielen. Oder man entspannt bei einer Tasse Kaffee und einem guten Buch. Und wer geschäftlich unterwegs ist, macht die Vorbereitung für das Meeting einfach im Zug statt nach Feierabend daheim.

Damit die Bahn aber dieses entspannte Reisemittel der Wahl wird, sind noch einige Veränderungen nötig.

Diese Maßnahmen machen die Bahn attraktiv

  • Die Preise im Fernverkehr der deutschen Bahn müssen günstiger werden.
  • Durch den Verkauf der unzähligen Tochterfirmen, die nichts mit dem Kerngeschäft zu tun haben, wie dem britischen Nahverkehrsanbieter Arriva oder der Spedition Schenker, sollen einige Finanzierungslücken bei der Deutschen Bahn AG geschlossen werden.
  • Mit einer erneuten Bahnreform werden die Infrastrukturbereiche der Bahn wieder verstaatlicht und in eine gemeinwohlorientierte Gesellschaft überführt. Dadurch soll auch das Quasi-Monopol der Bahn im Fernverkehr zugunsten eines fairen Wettbewerbs gebrochen werden.
  • Die Einführung des europäischen Zugsicherungssystems European Train Control System (ETCS) muss in Deutschland schnell und auf allen Fernverkehrsstrecken eingeführt werden, um den internationalen Verkehr zu vereinfachen.
  • Mit länderübergreifenden Schnellzug- und Nachtzugverbindungen sollen innereuropäische Flüge überflüssig werden. Nach dem Vorbild der östereichischen Nightjet muss die Deutsche Bahn wieder ein eigenes Nachtzugangebot schaffen.
  • Die für den Ausbau und die Ertüchtigung des Bahnnetzes notwendigen Mittel sollen beim Autobahn- und Fernstraßenausbau eingespart werden. Durch diese Maßnahme werden auch die Baufirmen und Ingenieur*innen, die heute mit dem Straßenausbau beschäftigt sind, für die Verkehrswende frei.
  • Die Preise für innerdeutsche Flüge kompensieren bei Weitem nicht die dadurch entstehenden Klima- und Umweltschäden. Die Befreiung von Kerosin und Flugbenzin von der Kraftstoffsteuer muss für diese Verbindungen aufgehoben werden.