Rosenheim braucht ein Denkmal für die NS-Opfer

Wer aufmerksam durch Rosenheim läuft, wird an der Fassade des alten Filmpalasts das Gemälde von Elisabeth Block entdecken. Doch außer dieses Bild gibt es in Rosenheim kein Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus. Und auch Stolpersteine findet man keine. Das muss sich ändern!

Das Gemälde

Elisabeth Block war eine junge, jüdische Frau, die während der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts in Rosenheim gelebt hat. Sie wurde von den Nazis zur Zwangsarbeit verpflichtet, deportiert und ermordet. Ihre Geschichte blieb durch ihre Tagebücher für uns erhalten.

Während des Street Art Festivals 2020 malte der Künstler Julian Strohmeier das Gemälde, das Sie im Video sehen, an die Fassade des ehemaligen Filmpalasts. Dieses Bild ist die einzige öffentlich zugängliche Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in der Stadt.

Unsere Verantwortung

Rosenheim ist nicht nur die Geburtsstadt bekannter Nazis, sondern war auch der erste Ortsverband der NSDAP außerhalb Münchens. Aus Elisabeth Blocks Tagebüchern wissen wir, dass Gewalt und Deportationen hier genauso stattfanden, wie in den anderen deutschen Städten. In Stephanskirchen befand sich sogar ein KZ-Außenlager. Während es in Wasserburg und Stephanskirchen je ein Denkmal gibt und in Kolbermoor Stolpersteine verlegt sind, gibt es in Rosenheim selbst weder das Eine noch das Andere. Wir Rosenheimer*innen müssen dieser dunklen Vergangenheit gerecht werden. Deshalb brauchen wir ein sichtbares Mahnmal für die Verbrechen der Nationalsozialisten. Und wir brauchen ein Denkmal als Gedenkstätte zur Erinnerung an die Opfer.

Gerade jetzt, da der rechte Rand der Gesellschaft wieder an Einfluss gewinnt, dürfen wir nicht einfach zusehen, sondern müssen entschlossen handeln:

So etwas wie damals darf nie wieder geschehen! Wir dürfen keinen Millimeter nach rechts rücken! Rosenheim hat keinen Platz für rechtes Gedankengut!

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